Spende einer Behindertenschule für Beruwala

AWO Wächtersbach leistet internationale Hilfe

Wächtersbach 24.04.2024: Der am 26.12.2004 Teile Asiens zerstörende Tsunami ist vielen noch in guter Erinnerung. Während in Deutschland zum damaligen Zeitpunkt die  Familien mit Verwandten oder Bekannten zusammen saßen und sich über Weihnachten unterhielten und das Weihnachtsfest genossen, verloren zigtausende Menschen in Asien ihr Hab und Gut. Sie verloren zudem Familienangehörige und Freunde, die in den Fluten ihr Leben  lassen mussten. Viele Menschen auf der ganzen Welt wurden in den Medien Augenzeugen dieser Naturkatastrophe und nahmen Anteil daran, indem sie Spenden, die dem Wiederaufbau dienten, leisteten.

Zu diesen Spendern gehörte auch der Main-Kinzig-Kreis, der federführend durch den Landrat a.D. Karl Eyerkaufer, sich zum Ziel gesetzt hatte, den vom Tsunami betroffenen Menschen in Sri Lanka und insbesondere von Beruwala, sofortige Hilfe zu Gute kommen zu lassen. 

Eyerkaufer, der seit dem Unglück im Jahr 2004 bereits 33 mal die Krisengegend besucht und durch seine Spendenaufrufe dazu beigetragen hat, dass bisher 42 Schulgebäude, 13 Kindergärten, 388 Häuser, eine Frauen- und Zahnklinik sowie ein Altenheim gebaut werden konnten, betrachtet diese humanitäre Aktion als sein Lebenswerk. Da Beruwala trotz dieser vielen Bauwerke noch immer in starkem Maße unter den Zerstörungen, die der Tsunami ausgelöst hat, leidet und noch weitere Hilfe, die der Verbesserung der Infrastruktur und der Lebensqualität dienen, erforderlich sind, werden weiterhin Spender gesucht.

Zu diesen Spendern gehört nunmehr auch der Ortverein Wächtersbach der AWO Arbeiterwohlfahrt. Nachdem die  AWO Kenntnis davon erlangte, dass in der in Beruwala befindlichen Behindertenschule 15 Kinder in einem Klassenraum mit einer Größe von lediglich 9 Quadratmetern unterrichtet werden, stand es für diese soziale Organisation außer Frage, Abhilfe zu schaffen. So entschied sich der Ortsvorstand, die Kosten, die durch den Bau einer neuen Schule entstehen, zu übernehmen. „Durch die Übernahme dieser Kosten, die der finanziell marode Staat Sri Lanka nicht zu leisten im Stande ist, tragen wir dazu bei, den behinderten Kindern eine qualifiziertere Schul- und Lernqualität zu ermöglichen und ihnen dadurch den Weg in eine bessere Zukunft zu ebnen“, ist sich der Ortsvereinsvorsitzende der AWO Wächtersbach, sicher.

Der Leiter der kleinen Schule für Kinder mit Einschränkungen, Dilshard Ahmed, hat dem Landrat a. D. Karl Eyerkaufer, bei seinem letzten Besuch die Unterlagen für den geplanten Neubau der Behindertenschule in Beruwala persönlich überreicht. Die Kinder leiden unter anderem an Autismus, sind verhaltensgestört und haben das Down-Syndrom. Das Gelände, auf dem die Schule errichtet werden soll, wurde von den Eltern der betroffenen Kinder zur Verfügung gestellt und konnte beim letzten Besuch im Februar dieses Jahres besichtigt werden. Die Baumaßnahmen werden durch die einheimische Firma ANHA CONSTRUCTION durchgeführt und werden zusätzlich unter Mitwirkung der Eltern durch freiwillige Hilfsaktionen unterstützt!  Die offizielle Übergabe und Einweihung des neuen Schulgebäudes wird im November 2024 bei der nächsten Hilfsreise nach Beruwala stattfinden.

„Wenn man sich diese Diskrepanz, die zwischen der Anzahl der zu unterrichtenden Kinder und dem zur Verfügung stehenden Unterrichtsraum  besteht, einmal näher betrachtet, so kommt man unweigerlich zu dem Ergebnis, dass solch eine Schieflage in Deutschland undenkbar wäre. Unter diesen Umständen würden in Deutschland sofort die Elternbeiräte, die Schulämter und sogar die Landesregierung in den Alarmzustand versetzt“, ist sich Döppenschmitt sicher. In Sri Lanka ist dies undenkbar, da Schülervertretungen dort nicht vorhanden sind.

Den Mitgliedern des Ortsvorstandes, auf die Norbert Döppenschmitt nichts kommen lässt, ist diese großzügige Spende zu verdanken, denn sie stimmten unisono für diese humanitäre Maßnahme. „Wenn man die schulischen Bedingungen zwischen Beruwala und Deutschland vergleicht, kommt man gar nicht umhin, dieser notwendigen Maßnahme die Zustimmung zu erteilen“, lautet das eindeutige Credo der Vorstandsmitglieder. Dieses Verhalten der Vorstandsmitglieder stellt zum wiederholten Male unter Beweis, welch großes Herz der Ortsvorstand der AWO Ortsverein Wächtersbach für in Not geratene Menschen besitzt. So, wie es das „offene Herz“ des AWO-Symbols, sinnbildlich darstellt.